Wäsche waschen
Die eingeweichte Wäsche wurde in den Waschherd und im heissen Wasser mit Pottasche mit Hilfe eines Waschstössels bewegt und gestossen. Einen kleinen Fortschritt brachte die Waschpumpe, die Wasser ansog und dann mit Druck wieder durch die Wäsche presste. Mit einer hölzernen Zange wurden dann die Wäschestücke auf das Waschbrett gehoben und dort geknetet und geschlagen. Anschliessend wurden sie in einem Bottich gespült und dann zum Trocknen aufgehängt oder im Gras an die Sonne gelegt.
Lange Zeit war das Waschen die kraft- und zeitaufwändigste Arbeit im Haushalt. Weit bis ins 20. Jahrhundert hinein gab es keinerlei maschinelle Hilfsmittel. Das wichtigste Utensil war das Waschbrett. Das Foto rechts zeigt einen Vorläufer der Waschmaschine, bei dem durch das Wippen mit dem Griff die Wäsche bewegt wurde.
Gewaschen wurde in einer Lauge aus Asche (Pottasche, später Soda) und einem Duftstoff, zum Beispiel Lavendel. Asche eignete sich zum einen, weil die nicht wasserlöslichen Substanzen mechanisch beim Scheuern halfen. Zum anderen entsteht durch die Verbindung von Wasser und Asche eine alkalische, also ätzende Lösung, die die Fasern zum Quellen bringt und die Fette zersetzt.
Alle paar Wochen oder Monate wurde ein Waschtag eingelegt und alle zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte wurden mobilisiert. Meist waren das die Frauen. Nach dem Einweichen und Brühen in der Lauge standen das anstrengende Schlagen, Kneten und Reiben – ungefähr ab 1850 auf dem Waschbrett – auf dem Programm.
Nach erneutem Spülen, Bleichen und Wringen kam die Wäsche schliesslich auf die Leine. Der ganze Waschvorgang konnte bei all diesen Arbeitsschritten durchaus mehrere Tage dauern: ein Kraftakt, den uns heute die Waschmaschine und zahlreiche chemische Hilfsmittel abnehmen.
